Icons of Crisis – Pressemitteilung

Die Bilderserie „Ikonen der Krise“ von Maria Rigoutsou ist anlässlich der aktuellen Wirtschafts- und Finanzkrise entstanden, hinter der sich jedoch eine tiefere Wertekrise verbirgt. Es handelt sich um Werke, deren Grundierung auf alte byzantinische Ikonen verweist. Im Vordergrund sind aber keine Heiligen dargestellt, sondern die Dinge, die uns heute heilig sind: Euro, Banken, Ratingagenturen.

Die „Religion“ des Geldes ist eine globale. In den „Ikonen der Krise“ werden darüber hinaus Titelbilder von Zeitungen und Zeitschriften aufgegriffen, die – wie die Bildzeitung etwa – einen Keil zwischen Deutsche und Griechen getrieben haben. Auch das Thema Konsumwahn und Fetischismus und die Reaktion der Menschen auf die Krise in Demonstrationen und Protestaktionen finden darin ihren Ausdruck. Die „Ikonen der Krise“ zeigen auch – zum Teil konkret, zum Teil abstrakt – Gesichter, in denen sich Armut und Verelendung spiegeln.

Besonders interessant ist die aufwendige und vielschichtige Technik, die bei der Entstehung der Kunstwerke zum Einsatz kommt. Die Künstlerin stellt zunächst einmal – aus der Presse stammende oder selbst aufgenommene – Fotografien zusammen. Diese werden digital bearbeitet und auf eine spezielle, mit Blattgold bearbeitete Leinwand gedruckt. Danach erfolgt die künstlerische Bearbeitung. Die Blätter, die nicht aus echtem Gold sind, spiegeln eine Welt des „Scheins“ wider, während die dunklen Risse dazwischen an kleine Wunden erinnern. Die Arbeiten sind zum Großteil zwar Reproduktionen, aber gleichzeitig Unikate, da jede Grundierung, auf die gedruckt wird, einzeln per Hand vorgenommen wird. Ein Teil der Werke sind einzelne Malereien.

Diese Serie von „Ikonen“ war bereits 2013 in der Kölner Luther-Kirche und 2012 im Theater im Pfalzbau, Ludwigshafen, zu sehen. Die Ausstellung soll in so vielen deutschen Städten wie möglich gezeigt werden, aber auch in den krisengeschüttelten südeuropäischen Ländern – mit dem Ziel, eine öffentliche Diskussion in Gang zu setzen. Die Bilderserie, die 2008 begonnen wurde, ist als „work in progress“ konzipiert und entwickelt sich ständig weiter.